Städtebau und die Wirtschaftsentwicklung in Stadt und Land stehen in Deutschland vor großen Veränderungen: Spätestens ab 2020 laufen der Länderfinanzausgleich und der Solidarpakt aus bzw. werden reformiert, die Schuldenbremse greift in allen Bundesländern und die EU-Strukturfondsmittel gehen nochmals zurück. Schon jetzt stellt sich die Frage, wie Daseinsvorsorge sowie die Entwicklung von Infrastrukturen und Regionen im ländlichen Raum dann künftig organisiert werden können.
Auch die Städte erleben einen tiefgreifenden Wertewandel: Denn die Vernetzung über das Internet und die immer weitreichendere Nutzung von digitalen Technologien verändern die Art und Weise wie wir leben, arbeiten, einkaufen, uns fortbewegen, uns einbringen und miteinander in Kontakt treten. Konzepte wie (Aus)Tauschen und (Mit)Teilen werden im Gegensatz zu Besitz immer wichtiger. Egal ob Car-Sharing, die Buchung von Unterkünften in Privatwohnungen über Internet-Plattformen, Online-Handel oder digitale Bürgerbeteiligungsverfahren - die Auswirkungen auf Infrastrukturen, Tourismus, Einzelhandel und Bauvorhaben in unseren Städte sind unmittelbar gegeben.
Die Planungs- und Steuerungsinstrumente der Stadtentwicklung müssen versuchen, diese Entwicklungen zu ihrem Vorteil zu nutzen. Wie können Innenstädte trotz digitaler Vertriebsmärkte lebendige Zentren bleiben? Wie kann man die Tatsache, dass Bürgerbeteiligungen über Online-Verfahren einfacher und weitreichender werden, als Mehrwert für Planungsprozesse nutzen? Befördert durch die modernen Kommunikationskanäle mischen sich die Bürger immer stärker ein, wollen mitgestalten. So wächst für Vorhaben von Stadtentwicklung und Immobilienprojekten die Bedeutung einer intensiven Bürgerbeteiligung.
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