Das neue Bauressort stimmt optimistisch und von der neuen Hausspitze um Bundesministerin Klara Geywitz sind wichtige Akzente für die integrierte und nachhaltige Quartiersentwicklung zu erwarten. Ein Statement von DV-Präsident und Staatsminister a.D. Michael Groschek.
Berlin, 31. Januar 2022. Schon Mitte Januar hatte ich als Präsident des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (DV) zusammen mit unserem Generalsekretär Christian Huttenloher die Gelegenheit, Bauministerin Klara Geywitz und ihren Staatssekretär Dr. Rolf Bösinger zu treffen. Das Gespräch mit der Spitze des neuen Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat deutlich gemacht, dass das quantitative Ziel, den Neubau von 400.000 Wohnungen zu erreichen, nicht mit Qualitätsverlust erkauft wird. Das Verständnis von Baukultur und das Bekenntnis zur Sozialverträglichkeit waren ebenso erfreulich, wie der Verzicht auf ideologisches Phrasendreschen.
Das neue Bündnis für Wohnen wird ein Arbeitsprozess in gemeinsamer Verantwortung von Wohnungswirtschaft und Politik und damit weit mehr, als nur die Wiederholung des Wohngipfels. Darüber hinaus signalisierte die Ministerin klar, dass das Quartier steigende Bedeutung für die nachhaltige Stadtentwicklung und die energetische Gebäudesanierung behalten wird. Als der „Quartiersverband“ in Deutschland bleiben wir gerne Pfadfinder und runder Tisch für eine solche Bau- und Stadtentwicklungspolitik.
Klara Geywitz und Dr. Rolf Bösinger haben deutlich gemacht, dass das Bauministerium Anspruch und Potential besitzt, im Kabinett seine volle politische Schlagkraft zu entfalten. Das ist für den Quartiersansatz ein gutes Signal. Denn im Quartier kommen unterschiedlichste Lebensrealitäten und Bedürfnisse zusammen – ob kulturelle, soziale, Wohn-, Mobilitäts- oder Energieinfrastrukturen. Es gilt, ressortübergreifend eng zu kooperieren und integriert zu denken. Nur so können Synergien genutzt und Zielkonflikte z.B. zwischen der Energiewende im Quartier und eines bedarfsgerechten Wohnangebots vermieden werden. Hier braucht es einen pragmatischen aber progressiven Interessenausgleich und kein ideologisiertes Gegeneinander. Mein Eindruck: Auf das Bauministerium können wir hierbei bauen!
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