Regionale Wachstumsimpulse durch Stadt-Land-Kooperationen

Stadt-Land-Zusammenarbeit gewinnt auf europäischer Ebene zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund stellte das Forschungsprojekt "MORO Stadt-Land-Partnerschaften - Expertengespräch und internationaler Kongress" den MORO-Ansatz der großräumigen Stadt-Land-Partnerschaften in einen europapolitischen Kontext. Die GmbH des Deutschen Verbandes hat das Projekt zwischen Dezember 2011 und März 2013 im Auftrag von BMVBS und BBSR durchgeführt. Nationale Erfahrungen und Ideen wurden öffentlichkeitswirksam kommuniziert und  Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der europäischen Strukturförderung aufgezeigt.

Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land gibt entscheidende Impulse für die strukturelle Entwicklung von Regionen. Dies haben die über 40 Modellprojekte der Raumordnung (MORO) gezeigt, die der Bund seit 2008 im Rahmen der Vorhaben "Überregionale Partnerschaften" und "Stadt-Land-Partnerschaften" unterstützt hat. Städte, das benachbarte Umland, aber auch periphere Räume brachten dabei ihre individuellen Potenziale in eine ausgewogene, partnerschaftliche Entwicklung ein.

Hintergrund

Auch in der europäischen Debatte werden Stadt-Land Kooperationen immer wichtiger: Rahmendokumente wie die Territoriale Agenda von 2007 sowie ihr Nachfolger, die Territoriale Agenda 2020, greifen diesen regionalen Entwicklungsansatz auf, denn Stadt-Land-Partnerschaften leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen und territorialen Kohäsion und zur Wachstumsstrategie Europa 2020. Auch die Entwürfe für die Strukturfondsverordnungen ab 2014 lassen eine stärkere Ausrichtung auf die Förderung funktionaler Räume, unter anderem Stadt-Land-Partnerschaften, erkennen und bieten neue Instrumente für integrierte räumliche Ansätze an.

Nicht zuletzt wird im Rahmen der RURBAN-Initiative des EU-Parlaments und der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Europäischen Kommission der Beitrag von Stadt-Land-Kooperationen zur Umsetzung der Europa 2020 Strategie hervorgehoben. Weitere Informationen zur RURBAN-Initiative, in deren Rahmen der Deutsche Verband an einer Ad-hoc Studie mitwirkte, finden Sie hier.

Beteiligung des Deutschen Verbandes / Durchführung

Im Rahmen des Projektes organisierte der Deutsche Verband ein nationales Expertengespräch und den internationalen Kongress "Stadt. Land. Europa. Partnerschaften nachhaltig stärken". Durch diese Veranstaltungen wurden nationale Erfahrungen und Ideen öffentlichkeitswirksam kommuniziert und Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der europäischen Strukturförderung aufgezeigt.

Das Expertengespräch im März 2012 bot Möglichkeiten für vertiefte Diskussionen zu Themenfeldern und Fördermöglichkeiten von Stadt-Land-Partnerschaften. Beteiligt waren Vertreter der Raum- und Stadtentwicklung, der ländlichen Entwicklung und der Verwaltungsbehörden für die Verwendung der EU-Strukturfonds in Deutschland. Außerdem waren Experten der Europäischen Kommission involviert. 

Aufbauend auf dem Expertengespräch erörterte die Konferenz "Stadt. Land. Europa. Partnerschaften nachhaltig stärken" am 19. Juni 2012 in Berlin die Thematik der Stadt-Land-Partnerschaften vor dem Hintergrund der Strategie Europa 2020 und der Entwürfe für die europäische Strukturförderung ab 2014. Bundesminister Dr. Peter Ramsauer, weitere hochrangige Vertreter verschiedener Mitgliedsstaaten sowie des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission reflektierten die Thematik aus politischer Perspektive. Beispiele aus der europäischen Praxis zeigten konkret auf, wie die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land funktioniert. In einer abschließenden Podiumsdiskussion debattierten regionale Vertreter sowie Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über den Beitrag von Stadt-Land-Partnerschaften zum territorialen Zusammenhalt Europas sowie Möglichkeiten der europäischen Unterstützung. Die Ergebnisse der Konferenz sind in einer umfassenden Broschüre dokumentiert.

Fakten

Projekt: MORO Stadt-Land-Partnerschaften. Expertengespräch und internationaler Kongress

Typ: MORO Forschungsprojekt

Laufzeit: Dezember 2011 - März 2013

Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Durchführung: Gesellschaft des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung mbH

Bildnachweise von links oben nach rechts unten:
© Dirk Deckbar

Kontakt

Jonas Scholze

Email
Telefon
+32 2550 16-10

3, rue du Luxembourg
1000 Brüssel