Auftaktveranstaltung der Initiative „Gemeinsam für das Quartier“ am 20. Februar 2020
Berlin, 20. Februar 2020. Die Zukunft der europäischen Stadt liegt in der Entwicklung lebendiger, vielfältiger und stabiler Quartiere. Dafür braucht es verlässliche Allianzen - zwischen der Stadtentwicklungspolitik und privaten Eigentümern, Immobilien- und Wohnungswirtschaft, Zivilgesellschaft, kulturellen und kreativwirtschaftlichen Organisationen. Denn sie tragen jeder für sich und vor allem in der Zusammenarbeit zu einer nachhaltige Quartiersentwicklung bei. Zum Auftakt der Vernetzungsinitiative „GEMEINSAM FÜR DAS QUARTIER“ am 20. Februar 2020 in den Räumen der Stiftung „Berliner Leben“ wurde deutlich: Zivilgesellschaftliche Initiativen, kreative Stadtmacher, Kultur- und Kreativschaffende sowie kulturelle Einrichtungen können natürliche und wichtige Partner sowie Impulsgeber in solchen Allianzen sein.
Etablierte und zivilgesellschaftliche Akteure zusammenbringen
Mit der Vernetzungsinitiative will der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) gemeinsam mit der Initiative „STADT ALS CAMPUS“ etablierte Akteure der Immobilienwirtschaft, aus Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen mit zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie engagierten Akteuren aus den Bereichen Bildung, Kreativwirtschaft und Kultur zusammenbringen. Wie das Zusammenspiel kultiviert werden kann, soll in den nächsten Wochen und Monaten herausgearbeitet werden. Bis zum Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik am 2. Dezember 2020 in Leipzig wollen DV und „STADT ALS CAMPUS“ gemeinsame Orientierungen verabschieden. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe wollen die Partner darüber hinaus innovative Handlungsansätze und Projekte für ein akteursübergreifendes Engagement für lebenswerte, sozial stabile und zukunftsfähige Quartiere entwickeln.
Herausforderungen, Qualitätsmaßstäbe und Erfolgsfaktoren diskutiert
Die Diskussion von Herausforderungen, Qualitätsmaßstäben und Gelingensbedingungen stand zum Start der ambitionierten Veranstaltungsreihe am 20. Februar 2020 im Mittelpunkt. Die Moderation übernahm Dr. Ulrich Berding vom Büro planzwei. Darüber hinaus wurden erste Anknüpfungspunkte und Handlungsfelder für die neue Allianzen erörtert. Impulsbeiträge boten einen Einstieg in die Diskussion. Zu Wort kamen dabei Stephan Willinger, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Prof. Reiner Schmidt, Netzwerk STADT ALS CAMPUS und Cordula Fay, Referatsleiterin Stadtentwicklung, Wohnungsbau und Raumordnung im GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Beteiligt waren 25 Partner aus Immobilien- und Wohnungswirtschaft, Planung, Kultur, Soziokultur, Kreativwirtschaft, freien Initiativen, Stiftungen und Wohlfahrtsverbänden.
Räume zur Entfaltung öffnen und fördern
Christian Huttenloher, Generalsekretär des DV, betonte die hohe gesellschaftspolitische Bedeutung neuer, auch ungewöhnlicher Allianzen mit engagierten Impulsgebern für eine aktivierende, kooperative und gemeinwesenorientierte Stadtentwicklung. Im Mittelpunkt müsse das gemeinsame, ernsthafte Bemühen stehen, die Vielfalt, das Miteinander und die Entfaltung urbaner Milieus, Lebensstile, Arbeitsformen und Kulturen zu befördern und dafür Entfaltungsräume zu eröffnen und zu fördern.
An angestammten Milieus anknüpfen
Für die zivilgesellschaftlichen Akteure ist dafür eine verlässliche Verankerung solcher Allianzen im Stadtentwicklungsgeschehen notwendig. Im Ergebnis darf es weder um unverbindliche Spielwiesen noch um unreflektierte Aufwertungs- und Verdrängungsstrategien gehen. Die Kunst besteht darin, im Rahmen der neuen Allianzen Impulse zu entwickeln, die an den lokalen Besonderheiten und an den angestammten Milieus anknüpfen. Ziel muss es sein, eigendynamische Communities und lokale Verantwortungsgemeinschaften zu fördern und zu stärken. Hierbei gibt es sehr unterschiedliche Voraussetzungen für die Gestaltung von (neuen) Kooperationen. Diese hängen ab von der Nachfragesituation und Preisentwicklung am Wohnungsmarkt, der sozio-ökonomischen Situation der Bewohnerschaft und den lokalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, aber auch von der räumlichen Lage und der Stadtgröße.
Auftakt für Werkstätten und Fachdiskurse
Die Diskussionsergebnisse bilden den Ausgangspunkt für weiterführende Werkstätten sowie Fachdiskurse mit Praxispartnern. Hier wollen DV und STADT ALS CAMPUS anhand konkreter Projektbeispiele den „State of the Art" reflektieren und Entwicklungspotenziale auf dem Weg zu weiterführenden sowie neuen Allianzen herausarbeiten.