ifs Wohnungspolitisches Forum 2020

Eigentumsbildung quo Vadis? Reichen die wohnungs- und rentenpolitischen Akzente zur Stärkung des Wohneigentums?

Termin: Dienstag, der 17. November 2020, 16.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Format: Online-Videokonferenz

In der zu Ende gehenden Legislaturperiode setzte die Bundesregierung wie lange nicht mehr einen starken Akzent auf die Wohnungspolitik. Dabei spielte neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen für bezahlbaren Mietwohnungsbau auch das Wohneigentum eine wichtige Rolle. Baukindergeld und die Aufstockung der Wohnungsbauprämie sind zwei wohnungspolitische Maßnahmen, die Haushalte bei der Bildung von Wohneigentum stärker unterstützen sollen. Doch reicht dies aus, um die seit Jahren bei den jüngeren Haushalten drastisch sinkende Wohneigentumsquote endlich wieder zu erhöhen?

Umfragen zeigen, dass das Wohneigentum auch heute noch dem Wunsch vieler Menschen entspricht. Dies zieht sich durch alle sozialen Schichten, Alters- und Lebensstilgruppen – auch wenn vielfach der jüngeren, urbanen Generation angeblich eine Präferenz für andere Wohnformen attestiert wird. Denn Wohneigentum ist in dreifacher Hinsicht attraktiv. Man kann das eigene Haus oder die eigene Wohnung, geschützt vor Mieterhöhungen und Verdrängung, nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten. Außerdem stellt es eine vergleichbar wertstabile und überschaubare Form der Vermögensbildung dar. Und einmal abbezahlt lebt man mietfrei, womit Wohneigentum eine wichtige Funktion für die Altersvorsorge hat. Doch für viele Haushalte wird es immer schwieriger, sich diesen Traum zu erfüllen. Die Haus- und Wohnungspreise sind in zahlreichen Wachstumsräumen stark gestiegen, das nötige Eigenkapital fehlt dem Großteil der Mieter. Obwohl Wohneigentum wegen der Niedrigzinsphase im Vergleich zum Mieten meist immer noch vorteilhaft ist, können viele Menschen dies nicht realisieren. Perspektivisch steigen damit familien-, gesellschafts- und wohnungspolitisch die Probleme.

Wie schaffen wir es, dass sich mit einer zielgerichteten Politik wieder mehr Menschen diesen Traum erfüllen können. Wie hat das Baukindergeld dazu beigetragen und wie stellt sich die Situation im nächsten Jahr dar, wenn die zeitlich befristete Förderung wegfällt? Mit welchen Änderungen sind durch die anstehende große Rentenreform für die Förderung der Wohneigentumsbildung durch die private Altersvorsorge – Stichwort: Wohnriester und Entnahmemodell – zu erwarten. Wird dies die Nutzung der privaten Altersvorsorgeprodukte für die Finanzierung von Wohneigentum verbessern oder eher weiter einschränken. Mit diesen Fragen will sich das Wohnungspolitische Forum befassen.

Aufgrund der jüngsten Corona-Entwicklungen wird die Veranstaltung als reine Videokonferenz online stattfinden. Der ursprünglich geplante zusätzliche Präsenzteil in kleiner Runde kann unter den aktuellen Bedingungen nicht umgesetzt werden.