Akzeptanz für mehr Wohnungsneubau schaffen

Regionalkonferenz in Nürnberg präsentiert erfolgreiche Strategien und Instrumente

 

Nürnberg, 10. Juli 2017. Wie schaffen wir mehr Akzeptanz für den dringend benötigten Wohnungsbau in den städtischen Wachstumsräumen? Damit setzte sich die Regionalkonferenz „Akzeptanz für mehr Wohnungsneubau“ des Bündnisses für bezahlbares Bauen und Wohnen am 10. Juli 2017 in Nürnberg auseinander. Eingeladen hatten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Trotz des hohen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum treten häufig erhebliche Hemmnisse sowie Interessen- und Nutzungskonflikte auf. Dies kann Projekte verzögern oder sogar ganz verhindern. Bei der Veranstaltung stellten verschiedene Städte den 100 Teilnehmern aus Verwaltung, Politik und Wohnungswirtschaft ihre erfolgreichen Strategien und Instrumente für mehr Neubauakzeptanz vor.

„Unser Ministerium hat mit der Arbeit im Bündnis auf Bundesebene die Voraussetzungen für mehr bezahlbaren Wohnungsbau verbessert. Wir sehen, dass es vielerorts möglich ist, im Einklang mit Investoren und Bürgern Wohnungsbauvorhaben zu realisieren“, so der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold in seiner Eröffnungsrede. Er verwies auf das neue ‚Urbane Gebiet‘ in der Baunutzungsverordnung. Damit werden eine intensivere Nutzung von Brachen und Baulücken sowie mehr Nachverdichtung im Innenbereich möglich. Nun sei es an den Städten, diese Möglichkeiten zu nutzen.

Auch Dr. Jürgen Heyer, Präsident des Deutschen Verbandes, appellierte an Stadtverwaltungen und Politik: Ihre Aufgabe sei es, zusammen mit Investoren und unter Einbeziehung der Bevölkerung tragfähige und konsensfähige Lösungen zu finden. Bund und Länder müssten einen geeigneten Rahmen setzen, damit ausreichend bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Denn bei der Bevölkerung steigt die Akzeptanz, wenn nicht nur teure Wohnungen entstehen. Dafür braucht es aber eine langfristig gut ausgestattete soziale Wohnraumförderung. Diese sieht Dr. Heyer mit dem Ende der Kompensationsmittel des Bundes nach 2019 allerdings in Gefahr. Er warb deshalb eindringlich für eine Fortführung der Bundesbeteiligung an der Wohnungsbauförderung.

Die Konferenz verdeutlichte mit der Vorstellung und Diskussion erfolgreicher Praxisbeispiele, dass trotz der Herausforderungen und Hemmnisse breit akzeptierte Neubauvorhaben möglich sind. Dazu setzen die Städte gemeinsam mit Wohnungsbauunternehmen, Projektentwicklern, Architekten und Sanierungsträgern einen intelligenten Mix an unterschiedlichen Instrumenten auf verschiedenen Ebenen ein: Auf gesamtstädtischer Ebene legen zielgerichtete wohnungs- und baulandpolitische Gesamtstrategien sowie lokale Bündnisse wichtige Grundlagen für eine breite Neubauakzeptanz. Auch ein qualifiziertes Innenentwicklungsmanagement sowie transparente Planungs- und Beteiligungsprozesse bei konkreten Neubauvorhaben sind entscheidend für die konstruktive Einbindung von Projektkritikern und die Schaffung von Akzeptanz.

Die präsentierten Praxisbeispiele stammten aus mehreren Pilot- und Forschungsvorhaben des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Der Deutsche Verband stellte zur Konferenz eine aktuelle Sammlung guter Beispiele für eine aktive kommunale Liegenschafts- und Bodenpolitik vor. Die Konferenz ist der zweite Teil einer zweiteiligen Reihe zum Thema Neubauakzeptanz. Die erste Veranstaltung fand am 4. April 2017 in Köln statt.

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