Jahrestagung 2015 am 30. September und 1. Oktober in Stuttgart

Geht es um die Zukunft unserer Städte, ist heutzutage oft die Rede von „urbanen Transformationsprozessen“. Denn technologischer Fortschritt, ökonomische Strukturbrüche und gesellschaftlicher Wertewandel scheinen sich so rasant und komplex wie nie zuvor zu vollziehen. Hinzu kommen die Herausforderungen, die der Umbau des Energiesystems, Alterung, Bevölkerungsrückgang und Zuwanderung mit sich bringen. Doch welche konkreten Auswirkungen haben diese Veränderungen auf unsere Städte? Im Bereich der fortschreitenden Digitalisierung sind die fundamentalen Folgen für Gebäude, Verkehr, Energie, Handel, Industrie und Gewerbe bereits deutlich erkennbar. Weitere Konsequenzen können zum jetzigen Zeitpunkt teils nur vage prognostiziert werden.

Die Fragestellungen sind vielschichtig: Wie verlagern Betriebe ihre Standorte? Wie lassen sich Brachen nachnutzen und neue Gewerbeflächen entwickeln? Was bewirkt eine andere Funktionsteilung zwischen Städten und ihrem Umland? Welche Anforderungen ergeben sich daraus für Infrastrukturentwicklung und Mobilität? Wie verändert der Ausbau dezentraler Energieerzeugung und -versorgung unsere Gebäude- und Stadtstrukturen? Wie viel Wohnungsneubau benötigen wir angesichts der Zu- und Binnenwanderung, des demographischen Wandels und neuer Familienstrukturen? Wo sollen diese Wohnungen entstehen und welche Qualität ist notwendig? Welchen Einfluss haben geänderte Wohnungsmarktstrukturen durch Zu- und Verkäufe von Wohnungsbeständen?

Entscheidend wird sein, inwieweit Städte mit diesen rasanten Entwicklungen Schritt halten und ihre gebauten Strukturen anpassen können. Dafür ist ein ausgewogenes und flexibles Gesamtsystem notwendig, das Stadtentwicklungspolitik, Stadt- und Regionalplanung, Infrastrukturausbau und -erneuerung, Liegenschaftspolitik, Wirtschaftsförderung und Wohnungspolitik gemeinsam gestalten müssen. Entscheidend ist es zudem, alle Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie die Bürger in integrierte Stadtentwicklungsprozesse mit einzubeziehen. Hierfür ist vor allem der Beitrag der Unternehmen entscheidend: Wie sehen sie städtische Entwicklungstrends? Mit welchen Ideen, Produkten und Dienstleistungen werden sie die Zukunft der Stadt mitgestalten und wie tragen sie mit ihren Produkten zur künftigen Stadtentwicklung bei?

Dies waren die zentralen Fragestellungen, mit denen sich unsere Jahrestagung am 1. Oktober 2015 auseinandergesetzt hat. Mit ihrer vielfältigen Technologie- und Forschungslandschaft, den großen Unternehmen sowie interessanten städtischen Transformationsprojekten war die Landeshauptstadt Stuttgart dafür der ideale Standort.

Impressionen der Jahrestagung

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