65. Netzwerktagung in Graz

Smart-City-Lösungen und Digitalisierung in der Stadtentwicklung

Die 65. Tagung am 7. und 8. November 2016 in Graz markierte das 20-jährige Bestehen des Deutsch-Österreichischen URBAN-Netzwerkes und warf einen kurzen Blick auf die Anfänge der Netzwerkarbeit. Schwerpunkt der Tagung waren jedoch die Themen Smart Cities und Digitalisierung. Dabei setzten sich die Teilnehmer mit der aktuellen und zukünftigen Anwendung von Technik- und ICT-basierten Planungsansätzen im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung auseinander

Die Gastgeberstadt verfolgt seit einigen Jahren strategische Ansätze im Smart-Cities-Bereich, wie der Bürgermeister der Stadt Graz, Siegfried Nagl, bei der Begrüßung erklärte. Details stellten der Stadtbaudirektor der Stadt Graz, Bertram Werle, und die Leiterin des Vermessungsamtes, Elke Achleitner, vor. Wie andere Mitgliedstädte das Thema „Smart Cities“ auffassen, erörterten die Teilenehmer anhand von Beispielen der Städte Mannheim, München und Leipzig.  

Prof. Dr. Bernd Resch von der Universität Salzburg beleuchtete Smart Cities aus der wissenschaftlich-technischen Sicht und erklärte, wie bereits heute die städtische Lebensqualität mit technischen und menschlichen Sensoren gemessen wird. Wolfgang Kienreich vom Know Centre Graz ging darauf ein, wie Städte "Big Data" besser für sich nutzen können und was dabei beachtet werden muss. "Selbstdenkende" Heizung, automatischer Herd, Türverriegelung per Smart Phone: Wie das Wohnen von morgen aussehen könnte, zeigte Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender der EBZ, in seinem Vortrag auf und ging auf die Folgen der Digitalisierung für Wohnungsunternehmen ein.

Bei einer gemeinsamen Exkursion zum Smart-City-Pilotgebiet Waagner-Biro in der Nähe des Grazer Hauptbahnhofes hatten die Teilnehmer die Chance, das ehemalige Industriegebiet zu besichtigen. Dort entsteht nun ein neuer energieautonomer Stadtteil mit Wohnungen, Büros und einem neuen Schulcampus. Ebenfalls dort angesiedelt ist der kürzlich gebaute Science Tower. Der 60 Meter hohe Turm soll mit durchscheinender Photovoltaik ummantelt werden ("Grätzel-Technologie") und künftig Forschungseinrichtungen beherbergen. 

Ein wichtiger Teil der Tagung war zudem eine gemeinsame Diskussion mit Eva Nussmüller von der GD Regionalpolitik und Stadtentwicklung der EU-Kommission. Dabei stand die Verankerung der städtischen Dimension in den EU-Strukturfonds ab 2021 im Vordergrund. Mit der Halbzeitbewertung des mehrjährigen Finanzrahmens nimmt diese Debatte zunehmend Fahrt auf. Daher hat sich das URBAN-Netzwerk frühzeitig positioniert und möchte diese Stellungnahme auch in die entsprechenden Gremien einspielen.

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Fotos der Netzwerktagung in Graz