"Europa 2020" ist ein auf zehn Jahre angelegtes Strategie- und Wirtschaftsprogramm der Europäischen Union, das im Juni 2010 vom Europäischen Rat verabschiedet wurde. Es ist das Nachfolgeprogramm der von 2000 bis 2010 andauernden Lissabon-Strategie. Das übergeordnete Ziel ist eine Entwicklung der Wirtschaft im Sinne eines "intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums".
Parallel dazu soll eine bessere Verzahnung und Koordination der nationalen Wirtschaftsstrategien mit den europäischen Wirtschaftsvorgaben und Entwicklungszielen erreicht werden. Die drei Prioritäten schlagen sich in fünf Kernzielen des Programms nieder, die die EU am Ende der Dekade erreicht haben möchte:
Basierend auf einem Abgleich dieser Zielvorgaben mit der Situation in jedem Mitgliedsland werden nationale Ziele definiert. Diese werden im Sinne einer besseren Verzahnung zwischen der nationalen und der EU-Ebene jährlich überprüft. Dies stellt eine bedeutende Neuerung im Vergleich zur Lissabon-Strategie dar, die zunächst kein reguläres Monitoring vorsah.
Für die Dekade 2010-2020 kommt das Instrument des "European Semesters" zum Einsatz, das für die wirtschaftspolitische Steuerung sorgen soll. Dabei definieren die Länder jeweils in der ersten Jahreshälfte ihre Reformprogramme zur Verwirklichung der EU-Vorgaben. Grundlage ist ein von der EU jährlich herausgegebenen Wachstumsbericht, der die wichtigsten Punkte und Maßnahmen der folgenden 12- 18 Monate definiert. Die Annahme, Durchführung und Überprüfung der Maßnahmen und ihrer Wirksamkeit findet in der darauf folgenden Zeit bzw. im nächsten Wachstumsbericht statt. Auf Basis dieses Monitorings werden wiederum länderspezifische Empfehlungen erarbeitet.
Zur erfolgreichen Realisierung dieser Strategie ist die EU in großem Maß auf die Mitarbeit der Mitgliedsstaaten angewiesen. Um diese bei der Realisierung der Ziele zu unterstützen, aber auch um bei der geplanten Weiterentwicklung des Wirtschaftsraumes beispielhaft voranzugehen, begleitete die EU den Start der Strategie "Europa 2020" mit sieben Vorzeigeinitiativen, von denen die meisten 2010 begonnen haben. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten soll das Lernen voneinander ermöglichen.
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