Kooperation „Digitale Städte und Regionen“

Interdisziplinäre Begleitung von Kommunen bei der digitalen Transformation

Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (DV) hat gemeinsam mit sechs weiteren Organisationen und Spitzenverbänden am 7. November 2017 in Berlin die Kooperation „Digitale Städte und Regionen“ gegründet. Deren Ziel ist es, die Kommunen und kommunale Unternehmen bei der Umsetzung digitaler Transformationsprozesse zu unterstützen. Denn letztere sind keine „Zukunftsmusik“, sondern längst Teil der Stadtentwicklung. Das zeigen so unterschiedliche Bereiche wie E-Mobilität, smarte Gebäude, digitale Buchungssysteme oder Online-Handel- und Logistikkonzepte. Auch wenn es bereits viele Initiativen zum Thema Digitalisierung und „Smart City“ gibt, fehlt bislang eine integrierte Herangehensweise, die verschiedene Bereiche und Akteure in den Blick nimmt, praxisorientiert ist, Wechselwirkungen aufzeigt und eine gesamtgesellschaftliche Perspektive einnimmt. Diese Lücke möchte die Kooperation schließen. Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit kommunalen Aufgaben für die nächsten fünf bis zehn Jahre. Neben alltagstauglichen Vorschlägen für Städte und Gemeinden regen die Verbände die Gründung eines Bundesaktionsprogramms zur Unterstützung bei digitalen Transformationsaufgaben an.

Kommunale Ebene ist entscheidend

Eine digitale Stadt- und Raumentwicklung bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten, um Aufgaben im Bereich Klimawandel, Energie- und Verkehrswende, Wirtschaft, demografischer Wandel oder Daseinsvorsorge zu bewältigen. Für die Umsetzung des anstehenden Transformationsprozesses ist die kommunale Ebene entscheidend. Diese möchte die Kooperation mit Kompetenz und Praxiswissen begleiten und fördern. Dabei stützt sie sich auch auf die Vorschläge aus der „Smart City Charta“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aus dem Jahr 2017. Um Städte und Gemeinden finanziell und fachlich besser unterstützen zu können, fordert die Kooperation den Bund auf, ein Bundesaktionsprogramm "Digitale Städte und Regionen" ins Leben zu rufen.

Erfahrungsaustausch und Beratung

Diese sollte zum einen den Erfahrungsaustausch zwischen den kommunalen Akteuren mit Leitfäden, Studien und guten Beispielansätzen befördern und Praxisansätze aus Deutschland bündeln. Außerdem schlagen die Verbände vor, eine praxisorientierte Politik- und Kommunalberatung für einschlägige Fachbereiche der Stadtentwicklung anzubieten. So sollen die kommunalen Kompetenzen erweitert und gleichberechtigte Partnerschaften mit der Privatwirtschaft ermöglicht werden. Analog zur europäischen Vorgehensweise regt die Kooperation an, eine nationale Förderkulisse zu entwickeln. Mit dieser könnte der Bund Projekte zur Umsetzung integrierter Ansätze sowie deren fachliche Begleitung und Auswertung unterstützen.

Für einen kontinuierlichen Dialogprozess soll eine unabhängige Kommunikations-Schnittstelle zwischen Politik und Akteuren aus Kommunen, Industrie und Forschung eingerichtet werden. Die Verbände empfehlen, das Bundesaktionsprogramm "Digitale Städte und Regionen“ eines Fachministeriums ressortübergreifend zu bearbeiten.

Verbände bieten Unterstützung an

Die Kooperation „Digitale Städte und Regionen“ bietet dem Bund ihre Mitwirkung bei der Umsetzung eines solchen Bundesaktionsprogramms an. Hierfür bringen sich die Verbände mit ihren Fachkompetenzen und Netzwerken ein.

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